Und von Markus? via prima-neanderthal.de |
Bei den zwei anderen Stellen handelt es
sich um Verse aus der Salbung in Bethanien (Mk 14,3-9) sowie aus der
Szene vom leeren Grab (Mk 16,6-8).
1) Salbung in Bethanien
Die Salbung von Bethanien weist vier
Parallelen auf, von denen drei als deutliches Echo verstanden werden
könnten. Es handelt sich dabei um die Wörter „Aussätziger“,
„anschnauzen“ und „verkündigen“ sowie die Phrase „wenn
du/ihr willst/wollt, so vermagst/vermögt du/ihr“.
Das Wort und das Thema „Aussätziger“
findet sich im Markusevangelium nur an diesen beiden Stellen, das
Wort „anschnauzen“ wird von Markus ebenfalls nur insgesamt
zweimal verwendet. Das Wort „verkündigen“ stellt nur ein sehr
schwaches Echo dar, da Markus häufig davon spricht, wird aber
verstärkt durch die einleitende Formulierung „er aber“. Die
Phrase „wenn wollen, dann vermögen (fähig sein, können)“
begegnet uns bei Markus ebenfalls nur an diesen zwei Stellen. Hier
die Übersicht:
Reinigung des Aussätzigen (Mk 1,40-45) | Salbung in Bethanien (Mk 14,3-9) |
Mk 1,40 Und kommt zu ihm ein Aussätziger (λεπρὸς - lepros) | Mk 14,3 Und seiend er in Bethania, in dem Haus Simons des Aussätzigen (λεπροῦ - leprou) |
Mk 1,40 Wenn du willst, du (bist) fähig mich (zu) reinigen. (Ἐὰν θέλῃς δύνασαί με καθαρίσαι) | Mk 14,7 Wann immer ihr wollt, ihr (seid) fähig Gutes zu machen (ὅταν θέλητε δύνασθε αὐτοῖς εὖ ποιῆσαι) |
Mk 1,43 Und ihn anschnauzend (ἐμβριμησάμενος – embrimēsamenos) sogleich | Mk 14,5 Und sie schnauzten (ἐνεβριμῶντο – enebrimōnto) sie an |
Mk 1,45 Er aber (ὁ δὲ), weggekommen, anfing zu verkünden (κηρύσσειν - kēryssein) |
Mk 14,6 Er aber (ὁ δὲ), Jesus,
sagte
Mk 14,9 wenn verkündet (κηρυχθῇ - kērychthē) wird
das Evangelium
|
2) Das leere Grab
Die Szene vom leeren Grab enthält ebenfalls vier Parallelen. Sehr starke Echos sind die Phrasen „aber geh/geht hin“ und „niemanden nichts sagen“ , die jeweils nur zweimal im Markusevangelium verwendet werden. Die unterschiedlichen Vorsilben „μή“ und „οὐ“ bei der letzten Phrase rühren nur daher, dass erstere – vereinfacht gesagt - den „subjektiven“ und letztere den „objektiven“ Gebrauch bei den Wörtern „nichts“ und „niemanden“ bezeichnen.
Schwach, aber vielleicht nicht gänzlich
zu vernachlässigen ist das Wort „sehen“ im Zusammenhang mit
vorbenannten Phrasen sowie die Verwendung des Wortes „Ort“
(insgesamt 9 Mal bei Markus).
Reinigung des Aussätzigen (Mk 1,40-45) | Vom leeren Grab (Mk 16,6-8) |
Mk 1,44 Sieh, (dass) niemandem nichts du sagst (μηδενὶ μηδὲν εἴπῃς) |
Mk 16,8 und niemanden nichts wurde
gesagt (οὐδενὶ οὐδὲν εἶπον)
Mk 16,6 dort werdet ihr ihn sehen |
Mk 1,44 aber geh hin (ἀλλὰ ὕπαγε) | Mk 16,7 aber geht hin (ἀλλὰ ὑπάγετε), sagt seinen Jüngern und dem Petrus |
Mk 1,45 aber draußen auf wüsten Orten (τόποις – topois) war er | Mk 16,6 Sieh den Ort (τόπος - topos), wo sie platzierten ihn |
Anmerkung: Fast alle wichtigen Zeugen
haben in Mk 16,8 „εἶπον“ statt „εἶπαν“
[Sinaiticus, Vaticanus, Alexandrinus, Ephraemi Rescriptus]
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