Teil 5 – Mk 7,32 – 11,1
Mögliche Vorstellung des Lesers nach Mk 11,1 |
Im 5. Abschnitt sind vom Leser zunächst
Dalmanutha (Mk 8,10) und Cäsarea Philippi (Mk 8,27) zu lokalisieren.
Dies ist ihm nur näherungsweise möglich. Jedoch wird er wohl beide
Orte in Abhängigkeit von dem ihm bereits bekannten Dorf Bethsaida
(Mk 6,45; 8,22) situieren, dass nach Markus zwischen Dalmanutha und
Cäsarea Philippi gelegen ist. Das Meer von Galiläa bleibt daher in
der Vorstellung des Lesers auf einer Seite offen. Er gelangt nicht zu
der Überlegung, dass es sich um ein Binnengewässer handeln könnte,
sondern er wird es sich als maritimes Gewässer in Form einer
größeren Meeresbucht denken.
Probleme bereitet dem Leser der Weg
Jesu nach Jerusalem. Die von Markus vorgegebene Route führt von
Kapernaum (Mk 9,33), über Judäa, das Land jenseits des Jordans (Mk
10,1), Jericho (Mk 10,46) sowie Bethfage und Bethanien nach Jerusalem
(Mk 11,1). Die Lage des Gebietes „jenseits des Jordans“ ist für
den Leser überraschend.
Ursprünglich lag es für den Leser
nahe (Mk 1,1-9), sich Judäa und Jerusalem als Nachbarländer von
Galiläa vorzustellen und das Land jenseits des Jordans an beide
angrenzend. Nun stellt er fest, dass man zunächst das Land „jenseits
des Jordans“ passieren muss, um nach Jerusalem zu gelangen. Der
Leser muss deshalb seine Vorstellung über die Lage des Gebietes
„jenseits des Jordans“ und von Jerusalem wesentlich korrigieren.
Meine Lösung hier ist möglicherweise
nicht die eleganteste.
Konstruktion von „Welt“ bei Markus
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